Am Anfang war das Licht. Eine kleine Kugel aus Licht, so winzig klein, dass man sie mit dem bloßen Auge nicht hätte erspähen können, wenn in ihr nicht das reinweiße, strahlende Licht des Lebens gezuckt, gezappelt, gewirbelt und gestürmt hätte. Die Kugel fiel ohne einen Laut in der Stille und ohne den Hauch eines Windes in die Dunkelheit Mythaniens, der Welt, die sie zu beleben gedachte.

In einer spurlosen Sanftheit und lautlosen Leichtigkeit setzte sich die Lichtkugel auf ein kreisrundes Plateau des Kristallkammes, welches den höchsten Punkt des höchsten Gebirges der grauen, kalten, nachtblauen Welt markierte. Doch als sie gleichsam eines Wassertropfens niederkam und den trockenen Stein benetzte, erfuhr der leblose Erdball ein wahres Wunder.

Die Welt leuchtete auf.

Aus „Mythanien – Im Licht der Lúthis“